Die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit

Wieso wird der Tag der Deutschen Einheit überhaupt gefeiert? Das hat vordergründig zum einen mit den historischen Ereignissen, die mit diesem Datum verknüpft sind, zu tun. Zum anderen wird der Nationalfeiertag begangen, um das Zusammengehörigkeitsgefühl der Deutschen zu fördern und um die staatliche Einheit zu stärken: „Seit dem Jahr 1990 leben die Deutschen in Ost und West wieder in einem gemeinsamen Staat. Wir haben in dieser Zeit viel gemeinsam erreicht und manches übereinander gelernt“, sagte der damals amtierende Bundespräsident Horst Köhler anlässlich des 15. Jahrestags der Deutschen Einheit.

Die Beflaggung am Tag der Deutschen Einheit
Am 3. Oktober 1990, dem ersten Tag der Deutschen Einheit für alle Deutschen, wurde erstmalig die „Fahne der Einheit“ in Berlin vor dem Reichstagsgebäude gehisst. Bei dieser Fahne handelt es sich um die größte Bundesflagge überhaupt. Sie weht – als Denkmal der Wiedervereinigung – seitdem ohne Unterbrechung auf dem Platz der Republik.
Außerdem werden am Tag der Deutschen Einheit im gesamten Bundesgebiet die obersten Bundesbehörden und ihre Geschäftsbereiche sowie die Körperschaften, die Anstalten und die Stiftungen des öffentlichen Rechts, die einer Bundesbehörde unterstellt sind, beflaggt.

Das Protokoll zum Tag der Deutschen Einheit
Die offizielle Feier anlässlich des Tags der Deutschen Einheit wird stets in der Hauptstadt des Bundeslands ausgerichtet, das im betreffenden Jahr am 3. Oktober den Vorsitz im Bundesrat inne hat. Zeitlich erstrecken sich die Festivitäten meist vom 2. bis zum 3. Oktober.
Der protokollarische Teil des Tags der Deutschen Einheit beginnt mit einem ökumenischen Festgottesdienst. Daran schließt sich ein Festakt an: ein Programm mit Reden, die meist von Politikern und Staatsgästen gehalten werden, und musikalischer Umrahmung. Am Festakt nehmen unter anderem Bürgerdelegationen, die Spitzen der Verfassungsorgane, Landtagsabgeordnete, Bundestagsabgeordnete, Europaabgeordnete, Diplomaten und Konsulare teil. Danach lädt der Bundespräsident die Gäste zu einem Empfang ein.

Das wichtigste Fest zum Tag der Deutschen Einheit
Darüber hinaus wird am 3. Oktober im Rahmen der offiziellen Feierlichkeiten traditionell ein Bürgerfest veranstaltet. Bestandteil davon ist die „Ländermeile“: Dort stellen sich Einrichtungen, Künstler und Gastronomen aus den 16 Bundesländern vor. Präsentiert werden unter anderem regionale Urlaubsgebiete und kulinarische Spezialitäten.
Seitens des Staates gewähren auf dem Bürgerfest der Bundestag, der Bundesrat und die Bundesregierung anhand von Ausstellungen Einblicke in ihre Arbeit.

Der Tag der Deutschen Einheit für die ganzen Familie
Weil das jeweils größte Bürgerfest zum Nationalfeiertag Alt und Jung ansprechen soll, sind nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder willkommen: Einige Angebote für die jüngste Generation der Deutschen sind eine Art Führung durchs Heimatland, um Deutschland spielerisch zu entdecken.
Die älteren Generationen können sich beim Bürgerfest des Weiteren über die täglichen Aufgaben der Bundeswehr, der Polizei, der Feuerwehr, der freiwilligen Hilfsorganisationen und des Technischem Hilfswerks informieren.
Aber nicht nur in der betreffenden Landeshauptstadt wird am 3. Oktober gefeiert: In anderen deutschen Städten wird ebenfalls an das Zusammenwachsen der ehemaligen DDR und der BRD erinnert. So finden in Berlin seit einigen Jahren am Tag der Deutschen Einheit rund um das Brandenburger Tor und die Straße des 17. Juni Veranstaltungen statt wie zum Beispiel Konzerte.